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Abzocke aus Südafrika: 14 Millionen Dollar

Sie werden sicher auch von diesen Mails überschwemmt, in denen Ihnen irgendwelche dubiosen Menschen schreiben, man sei Mitarbeiter eine Bank, eines Notars oder was auch immer und man habe ich Konto mit zigmillionen Euros gefunden, die man nun, mit Ihrer Hilfe, ins Ausland transportieren möchte. Das ist natürlich alles Unsinn. Diese Mails werden von Gaunern abgeschickt, die das Beste von Ihnen möchten, nämlich Ihr Geld. Wie das funktionieren soll? Ganz einfach.

 

Die Masche der "Nigeria-Connection"

Wenn Sie auf den Betrug reinfallen, dann entsteht zunächst eine Korrespondenz per Email, in seltenen Fällen werden Sie angerufen und in ganz seltenen Fällen trifft man sich sogar mit Ihnen. Diese Treffen sind nicht nur dumm, sondern auch sehr gefährlich. In diesen Kontakten geht es meistens darum, dass ein Vorschuss auf die Überweisung Ihrer Anteile gebraucht wird, da man selbst erstens nicht über das Geld verfügt und zweitens "nicht in die Sache verwickelt werden darf", weil man sonst Haus und Hof verliert, die Frau lässt sich scheiden und haut mit den Kindern ab. Der erste Vorschuss fällt meist gering aus. 200 oder 300 Euro. Danach versuchen es die Gangster nochmal und schicken Ihnen fingierte Rechnungen von fingierten Behörden oder Firmen. Menschen, die auf diese Masche reinfallen, sind auch schon fünfstelligen Geldbeträge losgeworden. Aber das macht ja nichts, denn, wie heute in meinem Fall: Ich bekomme 30% von 14 Millionen Dollar! Was sind da schon 18.372 Euro irgendwelcher Gebühren? Aber sie ahnen es schon: Diesen Anteil bekommen Sie nie zu Gesicht, denn es gibt diese 14 Millionen Dollar gar nicht.

Der Concorde-Absturz 2000

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Auf Flug 4590 der Air France verunglückte am 25. Juli 2000 bei Gonesse eine Concorde kurz nach dem Start vom Flughafen Paris-Charles de Gaulle. Alle 109 Insassen sowie vier Personen am Boden kamen ums Leben, eine weitere Person am Boden wurde schwer verletzt. In dieser Maschine verunglückte die gesamte Familie des BMW-Managers Christian Eich. Dabei starben er, seine Frau, seine Kinder und seine Schwiegereltern. Mit diesem tragischen Unglück soll nun, in einer Mail, die Abzocke aus Südafrika mit einem realen Ereignis verknüpft werden. Dies sehe ich zum ersten Mal:

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Im Text dieser Mail wird auf einen Artikel der BBC verwiesen, die nicht nur das Unglück des Absturzes beschreibt, sondern auch den Namen vom Christian Eich enthält! Damit soll suggeriert werden, dass es sich tatsächlich um ein Konto dieses Mannes handeln könnte.

30% von 14 Millionen Dollar

Wenn Sie eine solche Mail bekommen, sollten Sie sich fragen:

  • warum schicken die das ausgerechnet an mich?
  • warum steht da keine vollständige Adresse in der Mail?
  • warum kommt das zu 90% immer aus Afrika?
  • warum brauchen die Hilfe um an das Geld zu kommen?
  • warum benutzen die für so etwas nicht einen Anwalt?
  • warum war Herr Eich Kunde der Chartered Bank in Südafrika?
  • warum wendet sich die Bank nicht an die Familie von Christian Eich in München?

Und wenn Sie dann immer noch nicht sicher sind, dann googeln Sie. Denn nicht nur Richard Etemesi hat diese Mail verschickt, sondern auch ein Nelson Mantashe. Und ein Alfred Dlamini-Zuma. Und ein Elvis Roland Matuya, usw. Diese Bank hat verdammt viele Mitarbeiter, die alle an das Konto von Christian Eich möchten, der dort 14 Millionen Euro liegen hat.

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