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Der leibhaftige Teufel

Das ist die Frau, die mich auf die Welt gebracht hat, ich will nicht Mutter sagen. Das Bild entstand 1943 am Tag ihrer Hochzeit mit dem Vater meiner Stiefgeschwister. Ich weiß nicht mal seinen Namen. Von meinem Vater habe ich leider keine Bilder. Der Mann hier auf dem Bild hat sich später in der Wohnung meiner Mutter am Griff der Balkontüre erhängt (wenn man das so nennen kann). Sie hat immer behauptet, er habe sich erschossen, weil er noch eine Kugel aus dem Krieg im Kopf hatte. Er hat es nicht mehr ausgehalten, wie sie ihn gedemütigt hat, weil mein Vater und seine Exfrau auch bereits mit in der Wohnung lebte. Aus einem Bericht des Jugendamtes geht hervor (den hab’ ich noch), dass sich zeitweise bis zu neun Personen, vier Erwachsene und fünf Kinder in der “völlig desolaten und verwahrlosten Wohnung” aufgehalten hatten. Das Jugendamt hat mich bereits als Säugling da rausgeholt und in das Elisabeth-Breuer-Stift” nach Köln-Mülheim verbracht. Was ja, wie man in meiner Biographie nachlesen kann, auch nicht der beste Ort für einen Säugling und später Kleinkind war.

Hochzeit 1943 mit Etien

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