Windows 10: Virtuellen PC einrichten mit Hyper-V
Das war eine Reise, das kann ich Ihnen sagen. Nicht alle Features, die Windows10 bietet, sind auch einfach anzuwenden. Da ich meinen PC immer mannigfaltig konfigurieren, musste ich nun wieder einiges zurückstellen. Wenn Sie die Hyper-V-Software zur Einrichtung eines virtuellen PCs auf Windows10 benutzen möchten, sind zunächst folgende Schritte nötig:
- Sie brauchen Win10PRO! Mit Home funktioniert das nicht!
- Auf dem Motherboard Ihres PCs muss “Virtualisierung” freigegeben sein (siehe unten)
- Die Remotedienste dürfen nicht abgeschaltet werden
- Die Windows-Firewall darf nicht abgeschaltet werden
- Hyper-V muss als Feature aktiviert werden
- Ausreichend RAM-Speicher auf Ihrem PC, am besten 8 GB oder mehr!
Hyper-V einschalten
Drücken Sie auf Ihrer Tastatur WIN+R und geben Sie dort optionalfeatures.exe ein:
Es öffnet sich das Programm Windows-Features. Suchen Sie dort nach Hyper-V und klicken Sie es an. Sollte sich kein Häkchen zeigen, sondern ein schwarzes Viereck und der Punkt Hyper-V-Plattform ausgegraut sein, müssen Sie diese Funktion beim Hochfahren Ihres Computers im BIOS einschalten:
Erst dann können Sie alle Punkte aktivieren:
Jetzt arbeitet der Rechner eine Weile, denn die Software muss installiert werden. Dann ist es nötig, den Rechner neu zu starten. Danach geht es weiter.
Hyper-V starten
Sie finden das Programm in der Startleiste unter Systemsteuerung/Verwaltung. Klicken Sie dort auf
Wenn Sie alles richtig gemacht haben, sehen Sie in der rechten Spalte nun Ihren eigenen PC. Sollte da nichts stehen, überprüfen Sie alle Schritte noch einmal:
- Richtige Windows10-Version? Es muss PRO sein!
- Virtualisierung im BIOS zugelassen?
- Windows-Firewall eingeschaltet?
- Remotedienste aktiviert?
- Hyper-V eingeschaltet?
- Hyper-V-Feature hinzugefügt?
Sollte es trotzdem nicht funktionieren, kann ich Ihnen leider auch nicht weiterhelfen. Bei mir hat es so jedenfalls geklappt.
Virtuell ins Netzwerk/Internet
Zuerst geben wir der virtuellen Maschine einen Internetzugang. Dies ist allerdings nicht zwingend notwendig, sollte aber durchgeführt werden, weil der virtuelle Rechner sonst natürlich nicht ins Internet kann. In der rechten Spalte unter Aktionen klicken Sie auf Manager für Switches:
Dort angekommen klicken Sie auf Extern und dann auf Virtuellen Switch erstellen:
Im neuen Fenster vergeben Sie einen Namen für den Switch und wählen bei Externes Netzwerk aus, mit welchem Adapter Sie ins Internet gehen. Auf dem PC dürfte das Ihre LAN-Karte sein, wenn Sie üer WLAN ins Internet gehen, müssen Sie hier Ihre WLAN-Verbindung auswählen:
Windows hat nun eine neue Netzwerkverbindung erstellt:
Jetzt sind alle Vorbereitungen abgeschlossen und Sie können einen virtuellen Rechner installieren!
Einen virtuellen Rechner installieren
Klicken Sie unter Aktionen auf Neu und dann auf Virtueller Computer. Es wird ein Assistent gestartet, der Sie durch den weiteren Vorgang führen wird. Sie sollten bedenken, dass Sie genug RAM in Ihrem Rechner verbaut haben, denn die virtuelle Maschine mit nur 4 RAM Hauptspeicher auf Ihrem System wird Ihnen keine Freude bereiten. Außerdem sollten Sie zur Einrichtung eine Partition mit genügend freiem Festspeicherplatz wählen, damit Sie der virtuellen Maschine genug davon zur Verfügung stellen können. Installieren Sie den virtuellen Rechner niemals auf einer SSD-Festplatte! Das ist zwar verlockend, weil die SSD sehr schnell ist, es finden aber zahlreiche Schreib- und Lesezugriffe statt, die die SSD vorzeitig altern lassen!
Name und Speicherort wählen (keine SSD auswählen!)
Generation auswählen
Wählen Sie hier Generation 1:
RAM-Speicher zuweisen
Der RAM-Speicher des virtuellen Rechner wird vom realen RAM-Speicher Ihres PCs abgezwackt. Wenn Sie 4 GB RAM verbaut haben, müssen Sie hier aber trotzdem mindestens 2 GB (2048) angeben, weil weniger einfach keinen Sinn macht. Außer Sie installieren Windows XP, dann reichen auf 1024 MB.
Internetzugang zuweisen
In diesem Dialog wählen Sie den eben erstellten Switch aus, also den virtuellen Netzwerk-Adapter.
Virtuelle Festplatte zuweisen
Denken Sie daran, dass für diese Datei auch genug Speicherplatz auf der Festplatte sein muss. Sie können keine 60 GB freigeben, wenn Sie nur noch 24 GB Platz haben:
Betriebssystem installieren? Machen wir später!
Zusammenfassung und Fertig stellen
Jetzt haben Sie zumindest das Grundgerüst für Ihren virtuellen Rechner erstellt. Auf diese Weise können Sie natürlich mehrere virtuelle Rechner erstellen und so verschiedene Betriebssysteme verwenden:
Ein DVD-Laufwerk installieren
Wenn der virtuelle Rechner noch über kein DVD-Laufwerk verfügt, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den virtuellen PC und wählen Sie dort Einstellungen aus. Wählen Sie SCSI-Controller und klicken Sie auf Hinzufügen:
Wählen Sie DVD-Laufwerk und klicken Sie auf Hinzufügen:
Wählen Sie als Speicherort “0 (wird verwendet) aus. Das DVD-Laufwerk wird dann in den virtuellen PC eingebunden:
Danach klicken Sie auf OK.
Ein Betriebsystem installieren
Ohne ein Betriebssystem ist so ein virtueller Rechner natürlich wertlos. Sie können jedwedes Betriebssystem installieren, egal ob es Unix, Linux oder Windows. Ich installiere Win98, weil ich hoffe, ein paar alte Spiele zum Laufen zu bringen. Klicken Sie doppelt auf den eben erstellten Rechner:
Da Sie noch kein Betriebssystem installiert haben, holen wir das nun nach. Dazu legen wir eine Image-Datei von Windows 98 in das eben erstellte DVD-Laufwerk. Klicken Sie auf Medien / DVD-Laufwerk / Datenträger und wählen Sie hier das Image von dem zu installierenden Betriebssystem. Dadurch wird die Datei in das virtuelle Laufwerk eingebunden:
Boot-Reihenfolge ändern
Damit der virtuelle Rechner auch von der DVD bootet, müssen wir ihm das mitteilen. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den virtuellen PC und wählen dort Einstellungen
Im rechten Fenster schieben Sie nun das DVD-Laufwerk nach oben und klicken auf OK:
Jetzt starten wir den Rechner und es geht los:
Windows 98 wird installiert:
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